In den Medien wird das Thema „Pflege“ immer wieder thematisiert
Stichworte wie „Pflegenotstand“, „Mangel an Pflegekräften“, „Schließung von Pflegeeinrichtungen“ und andere mehr. Keiner möchte in den Schlagzeilen lesen „Rentner/in
in Wohnung tot aufgefunden“. Aber die Gefahr ist ständig gegeben.
Sei es durch Mietburgen wo keiner mehr den anderen kennt, Vereinsamung unserer alten Mitbürger durch den Verlust sozialer Kontakte bzw. Verlust des Lebenspartners. Der Stellenwert von Ehe und Familie haben abgenommen, zudem gebe es immer mehr ältere Menschen, die im Schnitt immer älter werden.
Oft fehlt den Betroffenen die Einsicht, dass sie Hilfe brauchen und der Wille, Hilfe in irgendeiner Form anzunehmen. Es beginnt mit der Selbstversorgung. Nicht mehr alles machen können schränkt sie schon mal ein. Und da fängt es meist an.
Wohl dem, der in einer Nachbarschaft oder Verwandtschaft lebt, in der jemandem die Veränderung auffällt.
Die früheren Generationen
Man sagt gern mal früher war alles besser – nein, es war anders und nicht immer schlechter. Die früheren Generationen kannten das Problem der Vereinsamung nicht, denn viele lebten mit mehreren Generationen unter einem Dach. Somit hatten die „Alten“ ihre Grundversorgung, ihre sozialen Kontakte. Und wenn es den „Alten“ dann schlechter ging, dann kümmerten sich die Jüngeren um sie.
Das ist heute in dem Maße sehr vielen nicht mehr möglich. Sei es durch die räumlichen Gegebenheiten, anderen Lebensrhythmen, stressigen Arbeitsalltag – es hat sich alles verändert.
Welche Formen des Kümmerns gibt es?
Man sollte sich mal vor Augen halten, dass nur etwa ein Drittel aller Pflegebedürftigen im Pflegeheim versorgt werden. Der Rest schafft es entweder noch sich allein zu versorgen, befindet sich noch in einer Partnerschaft, bekommt Hilfe durch Nachbarschaft und Verwandte, findet einen Platz in Betreutem Wohnen oder kann Unterstützung von einem Pflegedienst in Anspruch nehmen.
Ersteres ist mit einem großen Vorurteil behaftet. Viele haben Angst vor dem Heim. Alles ist fremd und sie sehen es als Endstation und möchten nicht dahin vegetieren –
diese Angst muß erst mal genommen werden.
Denn ganz im Ernst. Wer weiß wirklich was in einem Pflegeheim läuft? Wer hat das Leben, die Mühen der Betreuung und des Pflegepersonals erlebt?
Erschwerend sind allerdings auch negative Schlagzeilen über Pflegeheime.
Realistisch gesehen bauen sie seelisch und körperlich ab wenn sie ganz allein zu Hause bleiben. Also brauchen sie Hilfe.
Die erste Form des Kümmerns
Das ist die Form, die wohl für die meisten Priorität hat. So lange es geht und vor allen Dingen vertretbar ist, zu Hause bleiben zu können.
Natürlich ist die gewohnte Umgebung am Besten, sofern man noch gesund und mobil ist. Wenn es dann noch eine funktionierende Nachbarschaft und Verwandtschaft gibt – umso besser.
Bei ersten gesundheitlichen Einschränkungen ist es sehr hilfreich hin und wieder mal anzurufen oder vorbei zu schauen. Wenn sich das nicht organisieren läßt, kann man
dem Betreffenden auch noch ein Stück Sicherheit geben, indem man einen Notrufknopf organisiert. Das bieten der Malteser Dienst und die Johanniter
an.
Sollte es dem betreffenden mal nicht so gut gehen oder er der Meinung sein, er braucht medizinische Hilfe – dann reicht ein Druck auf den Notfallknopf und dann werden nötige Schritte eingeleitet.
Auch die Grundversorgung sollte gesichert sein. Dafür gibt es im Volksmund „Essen auf Rädern“. Verschiedene Anbieter bieten da an, das Mittagessen ins
Haus zu bringen.